Am heutigen Nikolaustag durfte Johannes auch nach dem Essen noch im Wohnzimmer bleiben. Und, was ihn besonders freute, er durfte seine kleine Schwester Susi wieder einmal sehen. Zwar durfte er sich ihr nicht weiter als drei Armlängen nähern, denn so wollte es das Gesetz, doch erfüllte es sein kleines kriminelles Herz mit vorweihnachtlicher Wärme. Er mochte seine Schwester wirklich sehr. Im Nachhinein sah er natürlich ein, dass es gemein war zu versuchen sie auf ebay zu versteigern. Schließlich war das ausschließlich seinen Eltern vorbehalten. Es war ihm selbstverständlich klar, dass er seinen Plan zügig in Gang bringen musste, wenn er bis Weihnachten vollendet sein sollte. Johannes sah dafür im heutigen tag die passende Gelegenheit. Für ein wenig Ablenkung würde er leider sorgen müssen, sodass er genug Zeit hatte die Fußfessel zu lösen und entkommen konnte um die nächten Schritte seines Plans einzuleiten. Nachdem der Nikolaus ihm wie jedes Jahr wieder seine Kohlen gebracht hatte, brachte er diese im Ofen zum glühen. Es dauerte eine Weile; während dem Abendessen schaute Johannes immer wieder gespannt rüber zum Kachelofen. Seine Eltern schnitten ihm zwar sein Essen, um ihm kein Messer an die Hand geben zu müssen, doch ein Löffel gestatteten sie ihm, was sollte er damit denn schon groß anstellen? Johannes nahm die glühenden Kohlen mit dem Löffel und setzte damit die Holzspähne im Hamsterkäfig in Brand. Die panischen Schreie Susis, seiner Mutter und vor allem des Hamsters übertönten die ins Schloss fallende Haustür, als Johannes sich seine Jacke schnappte und sich davon machte.