Der kleine Johannes malte sich gerade aus wie er an der großen Holztür klopfen würde, um um Einlass zu bitten, als er vom Pförtner an der Sicherheitsschranke aus seinen Gedanken gerissen wurde. “Na, was willst du denn hier?” Holztüren schienen in Atomkraftwerrken ungebräuchlich. Johannes dämmerte, dass er sich eventuell besser informieren hätte sollen. Doch in seinem Hochsicherheitskinderzimmer hatte er keinen Zugang zum Internet mehr, seit der Verfassungsschutz bei seinen Eltern geklingelt hatte, um sich zu erkundigen wer denn bitte Unmengen an Ammoniumdünger bestellt hatte und sicherzugehen, dass es nicht die selbe Person war, die Das Rohrbombenkompendium heruntergeladen hatte. Mit dem Internetexplorer noch dazu, was laut dem Beamten schon Grund genug für einen Besuch gewesen wäre. “Ähm, ich… ich bin der Sohn von der Frau Schmidt und meine Mama hat vergessen mir den Schlüssel zu geben.” “Von der Helen?”, wollte der Wachmann wissen. Johannes nickte und konnte es gar nicht fassen, wie unüberlegt das Sicherheitspersonal hier arbeitete. “Na dann komm schnell rein.” Er öffnete das Tor, Johannes trat ein und der Wachmann würde alsbald seinen Job verlieren. Und Helens Gunst obendrein, was ihm aber auch recht geschah, weil er einfach kein guter Zuhörer war, hatte sie sich doch des Öfteren über ihre Tochter beschwert, die ganz bestimmt nur so war, weil sie keine Geschwister hatte. Helen hatte wirklich einen Besseren verdient.