“Mein Name ist Dr. Kornelius Demtröder, meines Zeichens nebensatzbetitelt.” “Verzeihung. Sagen Sie, haben Sie den Eindruck, das ist zwanghaft?” Unterbrach Frau Mygdala seine gerade in Gang kommende Lingualproduktionsmaschinerie. Dr. Kornelius Demtröder, nachdenklich, dachte lange nach. “Ich weiß nicht.” entgenete er schließlich. “Ich glaube, das ist schon immer so.” Frau Mygdala notierte etwas in Ihr Notizbuch, dessen Einband übergroß mit Papierkorb betitelt war. “Nun gut, fahren Sie fort.” Dr. Kornelius Demtröder, zunächst fassungslos, fasste sich. “Sehen Sie. Ich habe das Gefühl fremdgesteuert zu sein. Als wären alle Handlungen, alle Begegnungen, meine Titel, ja mein ganzes Leben, nur ein einziger Scherz. Eine absurde Komödie, voller sinnloser, seltsamer Stilmittel. Scheußlich. Ich bin gegen alle Alliterationen allergisch.” Er musste niesen. “Entschuldigung. Das sind die Pollen.” Frau Mygdalas Stift bewegte sich indess auf dem Papier, als sei er ein Stepptänzer auf Speed, der eine tänzerische Interpretation einer viel zu schnellen Version von Großer Gott wir loben dich darbot. “Nur weiter, Herr Demtröder.” “So etwas passiert doch Niemandem. Kein Mensch hat eine Sekretärin die Magdalena Mixedpickles heißt und einem dabei hilft eine Leiche zu beseitigen, die man aus Versehen mit einem Apartment von einer Firma namens Hur & Söhne gekauft hat. Das ist doch wie in einem Theaterstück.”
A. Mygdala: Sehr gut. Und nun sehen Sie sich das hier an. Dreht das Notizbuch um.
K. Demtröder (zögerlich): Was soll das denn sein? Das scheint mir ein Geist zu sein.
A. Mygdala: Ganz recht. Ein Hirngespinst und nun raus.
K. Demtröder (berichtigend): Gespinst n. ‘Gesponnenes, zartes Gewebe’ entsteht im 16. Jh. (durch Entrundung des Stammsilbenvokals) aus älterem Gespünst, Gespunst, mhd. gespunst n. f. ‘Gespinst, die Arbeit des Spinnens’, dem Verbalabstraktum zu dem unter ↗spinnen (s. d.) behandelten Verb. Hirngespinst n. ‘Einbildung, Phantasiebild’ (18. Jh.).

Demtröder geht ab.