„Nun, Herr Bronchitis…“ Dr. Kornelius Demtröder, Minnesänger für vertonte Lokalzeitungsreklame, hatte inzwischen akzeptiert, dass die Menschen, denen er begegnete, chronisch komische Namen hatten. „Um das Problem Ihres Unternehmens besser beschreiben zu können, müssen Sie mir ein wenig helfen. Ich werde Ihnen nun einige Schlagworte der BWL entgegenwerfen, die ich auf dataroom24.com gefunden habe. Sie antworten, wenn möglich, mit ja, oder nein, wenn es sein muss, auch mit etwas Anderem.“ Bruno Bronchitis hustete einmal, da er einverstanden war. Dr. Kornelius Demtröder, Tränentrockner für Weinsauerkraut, begann bei A, wie „Acquisition“. Bruno lachte laut. „Nein.“ „Businessplan?“ „Pergament“ „Cashflow?“ „Damals noch Reichsmark.“ Kurze Pause. Kornelius machte sich einige Notizen, setzte sogleich aber wieder an. „Korruption?“ „Ja, gern, warum nicht?“ Beide nickten. Und zuletzt: Stakeholder?“ Bruno dachte kurz nach. „Grillzange.“ Dr. Kornelius Demtröder, staatlich geprüfter Wiedehopfpaarungsrufimitator, notierte auch die letzte Antwort und schloss sein Notizbuch. „Das gibt mir schon einige gute Anhaltspunkte, Herr Bronchitis. Aber sagen Sie. Was verkaufen Sie denn eigentlich?“ Bruno B. rutschte auf seiner Tubarhocker hin und her. „Wissen Sie. Früher hab ich mein Geld mit dem Verkauf von Lametta gemacht, das klappt inzwischen aber nicht mehr so gut. Früher war einfach mehr. Die letzten Jahre stelle ich mich mit meiner Bude auf Weihnachtsmärkte und hoffe darauf, dass Leute ihre Glühweintassen bei mir abgeben und nicht merken, dass ich Ihnen kein Pfand gebe. Das hole ich mir dann ab.“ „Im weitesten Sinne also Dienstleister.“ schloss Dr. Kornelius Demtröder, Wertstoffhändler für Stoffe mit geringem Selbstwert. „Ich werde mir ein paar Gedanken machen und mich dann nochmal bei Ihnen melden.“ Er klopfte auf seine Schenkel, „So!“ sprach er, wie es die Tradition wollte. Sogleich stand er von der Gurkendose auf, verabschiedete sich und verließ den Schuppen durch eine Lücke im Wellblech.