Es war einfach nicht mehr dasselbe. Erwin, der eifrige Elf, erlangte ernüchternde Erkenntnis. Was für eine dämliche Businessentscheidung, die Weihnachtsmann & Co. KG zur Aktiengesellschaft umzuwandeln. Es hätte alles so schön weiterlaufen können. Klar, um Weihnachten rum war es immer ein bisschen stressig gewesen, aber das Arbeitsklima war Alles in Allem immer ziemlich entspannt, es waren immer Kekse im Haus und eigentlich hielt Erwin den Weihnachtsmann für nen ganz korrekten Typen. Bis der die ganze Belegschaft irgendwann in den verschneiten Innenhof zur Vollversammlung einberufen hatte. „Wie ihr wisst, haben wir grade ganz fies Inflation.“ Hatte er angefangen, als wäre das eine Erkältung. Und überhaupt, die Heizkosten seien ja praktisch explodiert und deshalb wäre der ganze Produktionsstandort Nordpol sowieso in Gefahr. Außerdem würden die Rentiere aus der Logistik streiken. Lange Rede, kurzer Sinn: Der Weihnachtsmann hatte sich entschieden, einen Großteil seiner Geschäftsanteile zu veräußern. Keine drei Tage später hatte er auf seinem letzten treuen Rentier die Flucht ergriffen und sich nach Argentinien abgesetzt. Das war so klar. Rudolf Rentier war so ein verlogener hochrotnäsiger Arsch. Aber das Schlimmste kam ja erst noch. Eine gewisse Amazon.com, Inc. hielt nun die Mehrheit an Geschäftsanteilen und Jeffrey fucking Bezos war jetzt der neue Weihnachtsmann. Oder, um es mit einem alten elfischen Sprichwort zusammenzufassen: „Scheiße.“