Man merkte, dass der Verfasser des Briefes ein breites Wissen über Schriftverkehr besaß. Dr. Kornelius Demtröder, Kritiker Süd-Ost asiatischer Küche in Lokalen Nordrhein Westphalens , erkannte sofort, dass das Schriftstück in mühevoller Kleinstarbeit aus Zeitungsbuchstaben ausgeschnitten, von einem Kind reproduziert, dann schief gescannt, ausgedruckt und abschließend auch noch schief kopiert worden war. Behutsam leckte er mit der Zunge über einen Fleck auf dem Papier. Eindeutig. Der Autor hatte scheinbar einmal Mangosaft und zweimal Kaffee über den Brief gekippt. Vielleicht aber auch nur einmal Kaffee und eine Mangokaffeschorle. Das konnte man im Nachhinein nicht mehr so genau feststellen. Dr. Kornelius Demtröder, Fahrer rarer Agrarradlader, begann laut zu lesen, weil er sich beim leisen Lesen oft dazwischenredete oder sich mit den Singvögeln vor dem Fenster stritt. Diese dämlichen Amseln und ihre bekloppte Einstellung zur Doppelbesteuerung. Das kann man natürlich nicht unkommentiert lassen; da kann es dann auch schon mal zu Handgreiflichkeiten kommen. Gekonnt entzifferte er die Buchstaben: „Bitte helfen Sie meinem Freund. Das Weihnachtsfest schwebt in großer Gefahr.“ Darunter war eine Handynummer zu sehen. Allerdings schienen nicht genug Ziffern in den Zeitschriften vorhanden gewesen zu sein, denn inmitten der Zahlenfolge fanden sich als Platzhalter einige niedliche Wisente und dann 12 „E“s. Die waren wohl noch übrig.