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- Türchen
Elias Heltrop erschrak. Vor der Tür stand augenscheinlich ein Elternpaar, das erkannte er an der dunklen Aura, die von ihnen ausging. Kurze Zeit später schwang die Tür auf und die familiäre Doppelspitze betrat den Raum. Es waren Matthäus Eltern; präventiv desinfizierten sie den Raum mit Weihwasser. Nicht auszudenken wie viele Ketzerkinder hier schon ihr Unwesen getrieben haben mochten. Sie verschwendeten keine Sekunde. „Eigentlich sind wir nur hier, um die hier abzugeben.“, sprach Matthäus Mutter und wies in die Richtung ihres Mannes. Der hielt ein Dutzend Holzkreuze in seinen Armen. Elias Heltrops Kommentar „Ich sehe, Sie haben auch ein ganz schönes Kreuz zu tragen.“ wurde keiner Antwort gewürdigt. „Die sind für jede Gruppe. Vielleicht läuft es hier dann ein bisschen besser. Für Mordor hab ich mal gleich vier Stück mitgebracht.“ Elias Heltrop wusste gar nicht, was er sagen sollte. Er hätte schwören können, dass er getrocknetes Blut an einem der Kreuze gesehen hatte. Das hochheilige Paar wandte sich zum Gehen. „Jetzt warten Sie doch mal. Ihr Sohn hat jetzt schon mehrfach Kinder geschlagen und den kleinen Vlad wollte er glaube ich kreuzigen.“ Kurz hielt die Mutter inne und entgegnete: „Diese Häretiker werden es schon verdient haben.“ und entschwand. Die beiden bekreuzigten sich und verließen den gottlosen Kitaparkplatz mit ihrem Opel Genezareth. Elias Heltrop seufzte. Er wäre einfach schon mit Matthäus' Entwicklung zufrieden, wenn der vor seinem zehnten Geburtstag noch bei keinem Kreuzzug mitgewirkt hätte.
233 Words
2022-12-12 00:00 +0000